Drehbericht Industriefilm mit DSLR und Technicolor Picture Style

Beim aktuellen Industriefilm der UNEM-Filmproduktion für Rekord Fenster und Türen kam die Canon 7D mit dem Technicolor Picture Style zum Einsatz. In diesem Drehbericht beschreiben wir die inhaltlichen Schwerpunkte und den technischen Hintergrund der Industriefilm-Produktion.

Dramaturgie

Ziel des Industriefilms ist die Darstellung der Qualität der Produkte. Der Film gibt Kunden und Interessierten einen kleinen Einblick in die Produktion und vermittelt Sicherheit und Vertrauen. Bei der Inszenierung für diesen Industriefilm war es daher besonders wichtig, die Menschen zu zeigen, die diese Qualität täglich erschaffen. Der Film zeigt die erfolgreiche Verknüpfung von Handwerkskunst mit den optimierten Prozessen einer industriellen Fertigung. Die Film-Produktion legt Wert auf eine ruhige Kameraführung, mit Plansequenzen auf Dolly und Kran. Eine szenische Produktion mit Lichtgestaltung und filmischer Tiefenunschärfe.

Um die „weichen“, filmischen Bilder zu erreichen, ist die 7D mit 25p Mode für die UNEM-Filmproduktion erste Wahl. Mit Hilfe des Follow Focus System von RedrockMicro ist das Schärfeziehen bei Dollyfahrten und Kranaufnahmen mit dem APS-C Sensor (90% der Größe von SUPER-35 FILM) unproblematisch und das Resultat ist ein überzeugender Filmlook. Optisch hochwertig passend zum Qualitätsanspruch von Rekord Fenster und Türen. Die einzelnen Produktlinien wurden spannend in den Film integriert und mit Zwischensequenzen wie Waldmotiven und Studioaufnahmen kombiniert. Das Intro des Filmes und der Eyecatcher für den Zuschauer ist das Thema Qualität, starke Bilder aus der Holzproduktion und eine rhetorischen Frage, “Was braucht man, um Qualität zu erschaffen?”, sollen den Zuschauer motivieren.


Der Kunde der UNEM-Filmproduktion

Rekord Fenster und Türen ist ein Hersteller für hochwertige Fenster und Haustüren und ist seid über 90 Jahren als Familien-Unternehmen am Markt tätig. Das Fabrikgelände ist mit über 30000m² richtig groß.

Dreh-Planung

Nach einem informativen Briefing durch das Marketing und einem Werksrundgang, entstand ein anspruchsvolles Drehbuch, dass mehr als 80 Einstellungen
in der Produktion vorsieht.
Deshalb war eine zielgerichtete Planung ist für den Einsatz von Kran, Dolly und Licht wichtig, denn eine große Fabrik kann man nicht einfach anhalten. In der Drehortsichtung werden interessante Perspektiven gesucht und die Einstellungen festgelegt. Anhand der Szenenübersicht mit Fotos als Storyboard wird die Drehreihenfolge geplant.

Dank der Unterstützung durch das Marketing wussten die Mitarbeiter Bescheid und konnten die als nächstes zu filmenden Arbeitsschritte vorbereiten, so macht ein Dreh trotz großem Arbeitspensum Spaß.

Dreharbeiten

Statt die Produktionslinien für Holz und Kunststoff-Fenster nacheinander zu zeigen, laufen die Linien parallel ab.
Im Intro werden die Werte von Rekord Fenster und Türen symbolisch dargestellt. Anschließend beginnt der Produktionsprozess. Rohstoffe, Zuschnitt der Rohstoffe, Verleimung/Verschweißung, Lackierung, Gläser, Sicherheit, Ausbildung, Qualitätskontrolle, Versand. Das Equipment wurde mit großen Rollwagen zwischen den Drehorten bewegt. Wegen des guten Brennweitenbereichs verwendeten wir bei den meisten Aufnahmen das Canon 24-105 F4.0 mit ISO 320, um Umbauarbeiten in der staubigen Umgebung weitgehend zu vermeiden. Die Umsetzung des Konzeptes erfolgte innerhalb von zwei Drehtagen.
Beim Dreh mit dem Technicolor Picture Style muss man auf die richtige Belichtung achten. Testaufnahmen ergaben, dass bei zu dunklen Aufnahmen nach der Farbkorrektur Blockartefakte im Himmel auftreten können. Dazu nutzen wir die Belichtungsanzeige des 7Zoll Marshall LCD-Monitors.

Mobiles Studio

Mit Hilfe von Hintergrundkarton und Stativen wurde ein mobiles Studio beim Kunden vor Ort aufgebaut, um beauty shots der Produkte zu Filmen.

Equipment

  • 6m Kamerakran
  • Dolly
  • Canon 7D, mit RedRock Micro Mattebox & Follow Focus
  • Canon 24-105 F4.0 IS
  • Canon 17-55 F2.8 IS
  • Canon 70-200 F2.8 IS II
  • diverse Scheinwerfer von Hedler mit bis zu 2,5kW und Softboxen
  • Zwei große Kinoflows
  • Mobiles Studio – Stative, schwarze Hintergrundstoffe und grauer Hintergrund Karton

Postproduktion

Zur Unterstützung der emotionalen Bilder werden warme Farben verwendet. Harte Kontraste sollten vermieden werden, daher haben wir in der Farbkorrektur auf das flache Image des Technicolor Styles eine abgeflachte S-Kurve angewendet.

Die Postproduktion dauerte 5 Tage inklusive Grading und Tonmischung. Der Off-Text für den Industriefilm wurde durch den Sprecher Gilles Karolyi besprochen, der mit seinem Sprachklang und Stil die Geschichte genau auf den Punkt brachte. Eine tolle Zusammenarbeit.
Der Soundtrack für das Werk ist sehr klassisches gehalten – Ein Ensemble aus Glockenspiel, Harfen, einer Klaviermelodie mit einem sanften „Chor“ aus Streichern und Cello. Der Höhepunkt des Stücks – ein Brass aus Trompeten, Tuba und mit einem dezenten Trommelmarsch verfeinert wird.

Fazit

Der Film hatte Premiere auf dem VFF Jahreskongress (Verband Fenster+Fassade) in München und wurde mit großem Beifall bedacht.
Auch die Qualität des Technicolor Picture Styles überzeugte und wird bei der UNEM-Filmproduktion bei Canon DSLR Produktion zum Standard.

Der fertige Imagefilm