4k Filmen mit einer Canon 1DX Mark2 – DSLR

Nach der Blackmagic Production Camera 4k (BMPC) und der Canon EOS C100 sind wir für unsere Filmproduktion wieder zurück zu einer DSLR von Canon – der 1DX Mark2. Wir möchten unsere Erfahrungen mit der Kamera beim Filmen teilen und persönliche Einschätzungen hinsichtlich der Performance des Videomodus im Vergleich zur C100 geben. Hauptgründe für den Wechsel waren 4k und der DAF – Autofokus.

Warum wir den DSLR Formfaktor so schätzen?

Die Wahl des Formfaktor einer Kamera hängt auch von persönlichen Vorlieben ab. Der eine zieht die Ergonomie einer Schulterkamera vor, der andere mag eine kleine kompakte Kamera. Gut ist, dass heutzutage die Bildqualität einer Kamera nicht allein durch ihre physikalische Große definiert ist. Oft hängt der Formfaktor aber auch vom technischen Workflow ab, so sind Schulterkameras mit besseren Audio- oder Synchron-Funktionen (Genlock) für den Sendebetrieb ausgerüstet.
Für uns, die wir Werbefilme, hochwertige Dokumentationen und Imagefilme produzieren, steht der Super 35mm Look (Large Sensor) und ein kompakter Formfaktor im Vordergrund. Der C100 Body ist bei der täglichen Filmarbeit sehr praktisch. Er ist relativ leicht, kompakt und kann schnell auf Stativ, Slider, Gimbal oder Leicht-Dolly eingesetzt werden. Kurze Einstellungen aus der Hand gelingen, dank des praktischen Seiten-Griffs, ebenfalls.
Dies alles kann der 1DX MK2 Body – bis auf das Fehlen einer Top-Handle-Unit, wie die der C100, ebenfalls. Für uns macht eine leichte und kleine Kamera schneller die besseren Bilder.

Vorteile 1DX Mark 2 (Videomode) Nachteile 1DX Mark 2 (Videomode)
DAF-Autofokus Fokus ziehen / Smartphone keine Internen ND Filter wie z.B. die C100
4k 24p, 25p, 50p, 30p, 60p Veralteter Codec (Motion-JPG)
Codec mit hoher Datenrate kein C-Log
Cinema-look 1,34er Crop (größer als s35) kein internes W-LAN (Externer Transmitter)
Touchfähiger Monitor keine XLR Buchse
Counter startet bei 0 statt Timecode HD-Modus hat Moiré
HD 100p, 120p Kein 4k am HDMI-Out
C-Fast Speicherkarten Nur mini HDMI-Out statt großem HDMI
Raw 20Megapixel Fotos 29m59 Aufnahme Limit
Sehr gutes Rolling Shutter Ausleseverhalten Kein Waveform-Monitor
Relativ leicht und Kompakt Kein Top-Handle-Unit Griff

Der Video Codec „Motion-JPEG“ (M-JPEG)

Die Canon 1D-X Mk2 nimmt im Videomodus echte DCI [1] 4k (4096×2160) mit einem 17:9 Seitenverhältnis und Frameraten von 24, 25, 30, 50, 60 Bildern pro Sekunde progressiv auf. Die Datenrate beträgt 500MBit/s o. 62,5Mbyte/s bei 25p bzw. 800MBit/s o. 100Mbyte/s bei 50/60p. Das 4k Videobild weist eine hohe Detailschärfe auf, ohne zu überzeichnen, also ohne, dass die Schärfe künstlich hinein gerechnet wird. Ein klasse Bild, sehr filmisch!
Der M-JPEG Codec ist ein sehr alter Codec. Eigentlich ist heute ein H.264 Codec, wie ihn Sony (FS7) oder Canon (C300Mark2) einsetzen, Standard.
Von vielen Testern der 1DX Mark2 wird die hohe Datenrate bemängelt, 128GB entsprechen ca. 30Min. Zum Vergleich: die Sony FS7 mit 250MBit/s und H.264 schreibt ca. 60Min auf 128GB. Jedoch bietet die 1DX Mark 2 aufgrund der hohen Datenrate und guten Signalverarbeitung (422) in der Kamera eine ähnlich gute Nachbearbeitungsreserve der Aufnahmen wie z.B. bei Fotos im JPEG Einzelbild-Modus. Die im Highlight- und Shadowbereich enthaltenen Details können in der Post gut herausgearbeitet werden, ohne das Kompressionsartefakte auftreten. Hier zeigt sich die größte Schwäche der C100, die aufgrund ihrer niedrigen Datenrate von nur 25MBit/s deutlich weniger Möglichkeiten in der Farbkorrektur (Grading) aufweist. Wer allerdings nur geringe Farbkorrekturen vornehmen und viel Material aufzeichnen möchte, etwa für eine Dokumentation, freut sich über die hohe Aufnahmedauer von ca. 5 ½ Stunden auf 64GB, allerdings nur in HD.
Ein weiteres Aufzeichnungsformat ist der in der Blackmagic BMPC 4K verwendete ProRes-Codec, der ähnlich hohe Datenraten im 4K-Modus hat wie die 1D X Mark II, allerdings in 10Bit statt 8Bit. Schön wäre es, wenn Canon ebenfalls eine Codec-Option mit 10Bit Farbtiefe bzw. 10Bit Luminanzstufen pro Farbkanal im Videosignal anbieten würde. Mit 10 Bit pro Farbkanal erlauben Codecs eine Farbdarstellung mit deutlich feineren Verläufen, da hier statt 256 Stufen (8Bit) 1024 (10Bit) Stufen pro Farbkanal gespeichert werden können.

Der Sensor der 1DX Mark2 ist soviel besser als der Sensor der Blackmagic Production Camera 4k (BMPC) [2]. So hat die 1DX Mark2 [3] mehr Dynamikumfang, ist rauschfreier und lichtempfindlicher (ISO-6400 nutzbar!) . Diese Bild-Eigenschaften sind beim Endresultat also im fertigen Video deutlich höher einzuschätzen als der 10Bit Codec einer BMPC oder URSA MINI 4K. Derzeit sind Endgeräte für die Distribution also Computer-Displays, TVs oder ein Youtube-Channel noch in 8Bit ausgelegt, so dass wir mit 8Bit in der Praxis leben können. Der Codec lässt sich mit Premiere gut bearbeiten.
Die C100 Mark2 hat leider kein 4k (4096×2160) oder Quad-HD (3840×2160).

Welches Flatpicture Profil?

Da Canon das C-Log Pictureprofil nicht mit der 1DX Mark2 ausliefert, nutzen wir für Log-Video den Cinestyle von Technicolor. Das Cinestyle Picture-Profil (ähnlich zu C-Log) reduziert den Kontrast und die Sättigung und erhöht dadurch den aufgezeichneten Dynamikumfang, da helle und dunkle Bereiche weniger stark übersteuern. Zudem ist die Bildcharakteristik filmischer als bei den Canon Farb-Profilen Normal und Standard. Das hat den Vorteil, dass man in der Post relativ schnell ein gutes Bild graden kann, ohne dass man auf Dynamik in den Lichtern und Schatten während der Aufnahme verzichten muss. Einstellwerte im Pictureprofil: Schärfe 0, Kontrast -4, Sättigung 0, Farbton 0

Weitere Informationen zu Log-Video und was der Cinestyle von Technicolor kann:
Unser Blog-Artikel [4]:
/blog/drehbericht-imagefilm-rekord/

Link Cinestyle von Technicolor [5] (kostenloser download):
http://www.technicolor.com/en/solutions-services/cinestyle

Beim Matching einer 1DX Mark2 im Verbund mit einer C300 Mk2 oder einer anderen Canon EOS Cinema Kamera wäre es besser, wenn Canon zukünftig C-Log auch für andere Canon DSLRs als Picture Profil verfügbar macht.

Filmbeispiele aus unseren Imagefilmen mit der 1DX Mark 2

Dual Pixel CMOS-AF (DAF) Autofokus

Beim klassischen Filmset zieht in der Regel ein Kamera-Assistent oder ein Focus-Puller manuell die Bild-Schärfe der Kamera. Mit Hilfe von Markierungen auf dem Schärfe-Rad kann der Focus-Puller bestimmte Schärfe-Punkte während einer Aufnahme einstellen.
Aus dem Bereich der Fotografie ist die Verwendung des Autofokus bekannt, bei der über einen Spiegel, der in den Lichtweg geklappt wird, das Bild auf spezielle Fokussensoren umgelenkt wird, um so den Abstand zum Objekt automatisch einstellen zu können. Dies ist jedoch im Videomode nicht möglich. Dort hat der Autofokus die Schärfe bislang per Kontrastermittlung des Videobildes bestimmt, bei der der Schärfepunkt einschwingt, d.h der Fokus geht leicht über den richtigen Punkt hinaus bevor die Schärfe stimmt. Das Einschwingen des Kontrastautofokus macht ihn unbrauchbar, um während einer Aufnahme den Fokus zu verstellen. Beim neuen Dual Pixel Autofokus Verfahren wird über spezielle Phasensensoren im Bildsensor eine Schärfeermittlung durchgeführt, die sowohl schneller als auch präziser ist, d.h. die Schärfe wird direkt richtig eingestellt. Zudem erlaubt der Bildverarbeitungsprozessor in der Kamera eine kontinuierliche Schärfenachführung beim Videodreh.

Der Dual Pixel CMOS-AF (DAF) Autofokus ist bei der C100 schon ziemlich klasse, allerdings ist er nur in der Bildmitte verfügbar. Bei der 1DX Mark2 so wie der C300 Mark2
ist das Fokusfeld auf 80% der Bildgröße frei verschiebbar und erlaubt das Nachverfolgen von Objekten. Der Monitor der 1DX Mark2 verfügt zudem über einen Touchscreen, mit dem der Fokus im 80% Bildrahmen per Touch gezogen werden kann. Dies kann die C300 Mark2 nicht, da Sie über keinen Touchscreen verfügt.
Die Reaktions-Geschwindigkeit des Autofokus kann im Menü in 7 Stufen (schnell, langsam) eingestellt werden. So ist es möglich eine langsame Schärfeverlagerung mittels Touch zu erzeugen.
Alle nach 2009 veröffentlichen Canon-Objektive unterstützen die Funktion. Das beliebte Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM ist leider schon 2005 veröffentlicht und unterstützt diese Geschwindigkeitseinstellung nicht. Diese Objektive können nur schnell fokussieren. In sehr dunklen und sehr kontrastarmen Szenen funktioniert der DAF-Fokus nicht mehr zuverlässig. Auch das Objekttracking funktioniert nur bei langsamen Bewegungen. Die Gesichtserkennung funktioniert recht gut. Aber auch hierbei gilt es darf nicht zu dunkel oder zu kontrastarm sein.
Der DAF Autofokus ist auch sehr gut für Kamerafahrten auf einem Silder mit gleichzeitiger Schärfeverlagerung geeignet. Der Kameramann kann sich auf die Kamerafahrt konzentrieren, ohne den Fokusring betätigen zu müssen, was deutlich ruhigere Aufnahmen ermöglicht.

Bei Verwendung eines Gimbals wie beispielsweise des DJI Ronin M, ist eine Steuerung der Schärfe ohne einen externen Motor oder eine Fernsteuerung der Kamera nur schwer möglich. Eine Bedienung der Kamera während mit dem Gimbal gelaufen wird kann dann leicht zu einem Verwackeln der Aufnahme führen. Für den Ronin M in Verbindung der 1DX Mark2 von uns ein Tip, gleich die Tilt Bar Extension Rods (30mm) mitbestellen, da die Kamera recht hoch ist.

Ein weiterer Pluspunkt der 1DX Mark2 ist die Steuerung der wichtigsten Kamerafunktionen wie Start-Stop und Fokus mittels Smartphone. Auf Fokuspullen per Funk warten wir schon seit Jahren. Allerdings ist das Wifi-Modul nicht integriert, sondern muss zusätzlich gekauft und an der Kamera eingesteckt werden. Eigentlich eine unnötige mechanische Schwäche denn im kleineren Modell von Canon der 5D Mark IV ist das Wifi-Modul bereits integriert.

Die Steuerung der Schärfe per Smartphone hat mehrere Vorteile. Auf einem Leichtkran müssen z.B. keine Kabel mehr für Videobild und Fernbedienung gezogen werden.
Ein herkömmliches Funkmodul zur Fokus-Steuerung mit einem externen Motor und eine Funkstrecke zur Videobild-Übertragung an den Operator kostet erheblich mehr als z.B. das Wifi-Modul für die 1DX Mark2.

Akkuwechsel am Set einer Imagefilmproduktion

Die großen Canon Akkus (LP-E19) versorgen die Kamera im Videomodus über 2,5 Stunden lang mit Energie. Für einen kompletten Drehtag sollte man min. zwei Akkus haben. Der Akku lässt sich von der Seite wechseln, statt von unten wie z.B. bei einer 5D Mark3 bzw. Mark 4. Dies hat den Vorteil, daß für den Wechsel die Kamera nicht vom Stativ genommen werden muss.

HD-Modus

Ein paar Worte zum HD Modus. Der HD-Modus ist fast unbrauchbar. Es tritt starkes Moiré an gemauerten Hauswänden und den Strukturen bei Industriegebäuden auf und die Detail-Schärfe ist sehr gering – das konnte die erste 1DX noch deutlich besser.

Unser Blog-Artikel Vergleichstest Canon EOS-7D und Canon EOS-1D X [6]:
http://blog.unem.de/canon-eos-1d-x-canon-7d-comparison/

Auf jeden Fall ist der HD-Modus der C100 und der BMPC erheblich schärfer. Vor allen Dingen meinen wir auch Detail-Schärfe, statt nur das Hervorheben von Kanten (edge-sharpness).

Speicherkarten CFast und CompactFlash

Die beiden in der Canon 1D X Mark2 nutzbaren Speicherkarten-Formate sind CFast 2.0 und CompactFlash (Typ 1).

Glück für den, der sich CompactFlash Karten von Komputerbay für den Magic-Lantern Raw Workflow der 5D Mark3 angeschafft hat. Diese Karten funktionieren auch im 4k 25p und 30p Modus der 1DX Mark 2 ganz gut. Für die Video-Aufzeichnung von 4k mit 50 oder 60Bildern pro Sekunde sind CFast 2.0 Speicherkarten erforderlich. Zwar schaffen die Komputerbay-Karten im Card Reader bis zu 140MByte pro Sekunde, also genug für 4k 60p, aber die Schnittstelle der Kamera ist bei CompactFlash mit unseren Karten auf ca. 100MByte pro Sekunde beschränkt. Ist etwa doch nur eine UDMA100(5) Schnittstelle statt UDMA166(7) verbaut?
Wer neu kauft, sollte also auf jeden Fall CFast 2.0 Karten nehmen. Zudem gefallen die SATA Anschlüsse vom Handling her besser als die Pins von CompactFlash, da hierbei im Card-Reader nichts mehr verbiegen kann.
Es müssen nicht die schnellsten und teuersten Karten gekauft werden, die Transcend CFX600 mit 256GB reicht vollkommen und ist kompatibel zu C300MK2, und z.B. zum 3.2K Modus der Amira von Arri. Man sollte bei der Formatierung der Speicherkarten darauf achten, exFAT statt des alten FAT32-Formats zu verwenden, da bei FAT32 die Kamera die Aufzeichnung in 4GB große Einzeldateien zerschneidet. Bei Imagefilmen drehen wir etwa 1 bis 2 Stunden an Filmmaterial pro Drehtag. Hierzu nutzen wir eine 256GB Transcend und drei 128GB Speicherkarten von KomputerBay für insgesamt ca. 2,5Stunden an Material.

In Kamera Audio für Imagefilme

Das eingebaute Mikrofon der Kamera ist für qualitativen O-Ton nicht geeignet, da sowohl der Stabilisator als auch der Fokusmotor des Objektiv deutlich zu hören sind.
Hier wären leise STM-Objektive von Canon von Vorteil, die jedoch bislang nicht als L-Objektiv verfügbar sind. Der Anschluss eines Mikrofons an der Klinkenbuchse liefert einen relativ guten Klang für O-Ton oder Funk-Mikrofone, aufgrund des etwas besseren Analogverstärkers im Vergleich zur Blackmagic Produktion Camera 4k (BMPC). Wer die Möglichkeit hat, sollte aber Audio extern aufzuzeichnen, beispielsweise für XLR Mikrofone und um eine bessere Kontrolle der Audiopegel zu gewährleisten. Hier kann der O-Ton der Kamera praktischerweise zur Synchronisierung verwendet werden.

Fotomodus

Neben dem Video-Modus macht die Canon 1DX Mark2 zweifelsohne auch exzellente Fotos. Aus unseren Erfahrungen mit der 5D Mark3 fällt uns auf, dass die 1DX Mark2 besonders in den Tiefen (Shadows) wesentlich rauschfreier ist. Auch ist der Dynamik-Umfang etwas größer.
[7] Zitat Traumflieger: „Canon hat sein Sensordesign auf onchip-A/D-Wandlung umgestellt mit der Folge, dass das Nutzsignal besser vom Hintergrundrauschen getrennt wird, was sich besonders in der Nachverarbeitung von RAW-Dateien positiv auswirkt.“
Also auch hier ein echter Schritt nach vorn.
Der Markt ändert sich, so hören wir auch oft vom Kunden die Anfrage, beim Drehen schnell ein Foto zu machen. Das machen wir dann entweder mit 20Megapixel im Raw-Fotomodus, oder nach den Dreharbeiten aus der Video-Timeline in 4k.

Warum wir keine 5D Mark4 gekauft haben?

Eigentlich wollten wir uns zunächst eine 5D Mark4 mit 4k und DAF kaufen, darauf hatten wir lange gewartet. Aber der 1,7er Crop im 4k Videomodus ist für uns nicht weit winkelig genug. Der Crop-Faktor wird verwendet, um die effektive Brennweite eines Objetivs zu berechnen.
So wird aus einem 24mm Objektiv mit dem 1,7er Crop 40,8mm statt 31,2mm mit dem 1,3er Crop der 1DX Mark2. Leider passen die EF-S Objektive von Canon nicht an den EF-Mount der 5D Mark4, weil diese etwas tiefer in den Body ragen und somit der Spiegelkasten beschädigt werden könnte. Unser Kollege Dennis Siebert (www.shadowandlight.de) hat die 5D Mark4 als Fotokamera im Einsatz und ist damit sehr zufrieden. Der Fotomodus der 5D Mark4 mit ihren 30Mio. Pixeln ist beeindruckend. Dafür kann die 1DX Mark2 mit ihrer hohen Geschwindigkeit bei Reihenaufnahmen mit 14 Bildern pro Sekunde (16 im Liveview) glänzen.
Nichtsdestotrotz hat Canon mit der 5D Mark4 die Erwartungen der Filmer nicht erfüllen können. Wir hätten uns Voll-Format und H264 4k Video gewünscht. Da wir grade beim Wünschen sind, uns würde eine „Canon 5D C“ mit Voll-Format 4k oder gar ein Fotomodus in der Cinema EOS Line (C100-C300) sehr gefallen.

Testvideos 1DXMK2 4k vs C100 HD Kunstlicht und Lowlight

Die 1DX Mark2 hat dank 4k mehr Detailschärfe und ist bei gleichem ISO-Wert etwas lichtempfindlicher als die C100. Eine Verdopplung des ISO-Werts bewirkt eine digitale Verstärkung in der Kamera, die zu einer Verdoppelung der Helligkeit des Bildes führt. Hinweis: ISO-Werte sind nicht mit denen anderer digitaler Filmkameras vergleichbar, da die Sensoren der Kameras unterschiedliche Eigenschaften haben (Größe und Rauschverhalten). In der Praxis ist die 1DX Mark2 bis einschließlich ISO 6400 nutzbar, da die Aufnahmen sonst zu stark rauschen. Gleiches gilt für die C100. Beide haben ein sehr organisches Rauschen ähnlich der Körnung von 35mm Celluloid Film.

Das HD-Bild der C100 ist detailreicher und schärfer auch wenn der Voll-Format Look, den die 1DX Mark 2 im HD-Modus hat, uns grundsätzlich besser gefällt. Die 24mm des Objektivs werden ohne Sensor Crop abgebildet.

Wird in der Kamera die Funktion Tonwertpriorität (D+) eingeschaltet, führt die Kamera ähnlich wie bei einer Logkurve intern automatisch für die hellen Bildbereiche (Highlights) eine Unterbelichtung und im dunklen Bildbereich (Schatten) eine Überbelichtung mit jeweils einer Blendenstufe durch. Diese Korrekturen geschehen laut Handbuch um einen mittleren Tonwert-Bereich (18% Grau). Im D+ Modus ist der ISO-Werte Bereich von 200 bis 32000 eingeschränkt. In der Praxis heißt dies, dass wir in den Spitzenlichtern (Highlights) des Videos eine Blendenstufe gewinnen.

Upgrade Wünsche von Canon für die 1DX Mark 2
Info-Button Funktionsbelegung ändern(Circle Through abschaltbar machen) direkt Histogramm ein- oder ausschalten
Crop-Marker für verschiedene Bildseitenverhältnisse auf Kontroll-MonitorQuad-HD
1,85:1
2:1
2,35:1
Quad-HD Video-Modusweniger Coding Aufwand in der Postjedoch mehr crop (1,43)
Weitere Picture ProfileC-Log
Positionierbare VideoscopesHistogramm
Waveform Monitor Zusätzlich und Zebra
Dual-Card Video Aufnahmefunktion4k 24p
4k 35p
4k 30p
60p geht nicht, da nur 1 CFast-Slot
Peakingrot, blau, gelb, weiß
BlogTimelapseTimelaps-Foto-Sequenzen
Liveview Fokus für dunkle AufnahmesituationKontrasterhöhung beim Schärfe ziehen in dunklen Lichtsituationen für Video ähnlich wie beim Foto-Liveview-Modus
HDMI-Outputgleichzeitige Anzeige eines HD Bildes auf dem Kameramonitor bislang nicht möglich und daher auch keine Bedienung des Touch Fokus
AudioBox zur Nachrüstung (kostenpflichtig)Top-Handle-Unit Griff mit XLR für den Blitzschuh

Fazit: Der DAF Autofokus macht den Unterschied

Die 1DX Mark2 ist eine teure DSLR. Trotzdem ist sie derzeit Canons günstigste 4k Videokamera bzw. DSLR mit Super 35mm Look (Large Sensor), Dual Pixel CMOS-AF (DAF) und 4k 50p | 60p Modus.
Der Body ist absolut robust und verfügt über einen sehr guten Wetterschutz. Die Videobilder der Kamera gefallen uns aufgrund von Canon’s exzellenten Farben (Color Science) und den Canon-typisch realistischen Gesichtsfarben (Skin-Colors) sehr gut. Die Detail-Schärfe des 4k Videomodes gefällt uns ebenfalls gut. Aufgrund der hohen Datenrate der 1DX Mark2 im 4k Modus (25p-30Min.:ca.128GB) sollte man genügend Speicherkarten im Portfolio haben. Für lange Veranstaltungsdokumentation ist die Kamera deswegen und wegen des 30Mintuen DSLR-Aufnahme Limits nicht so gut geeignet, sondern eher für Szenisches Arbeiten. Wer den DSLR Formfaktor mag, erhält eine gute Kamera, die über Funktionen verfügt, die nicht einmal bei der Canon C300 Mark 2 verfügbar sind. Der Touchscreen ist klasse und der DAF Autofokus vereinfacht das Schärfeziehen enorm und ist für uns ein unverzichtbares Feature geworden.

UNEM-Filmproduktion
Michael Großmann & Helmut Schnock GbR
Lohweg 2
25524 Itzehoe
04821-8881130
m.grossmann@unem.de

[1] Quelle: DCI = Digital Cinema Initiatives
https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Cinema_Initiatives

[2] Quelle: https://www.cinema5d.com/blackmagic-ursa-mini-4k-vs-4-6k/

[3] Quelle: https://www.cinema5d.com/canon-1d-x-mark-ii-vs-canon-1d-c-which-one-shoots-better-video/

[4] Quelle: /blog/drehbericht-imagefilm-rekord/

[5] Quelle: http://www.technicolor.com/en/solutions-services/cinestyle

[6] Quelle: http://blog.unem.de/canon-eos-1d-x-canon-7d-comparison/

[7] Quelle: http://www.traumflieger.de/reports/Kamera-Tests/Canon-EOS-DSLR/EOS-1D-X-Mark-II/Canon-EOS-1Dx-Mark-2-im-Test::1182.html